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Mari Katayama, shell, 2016 © Mari Katayama
01. September 2023- 19. November 2023

Mari Katayama.
Mine and Yours

Kunstler:innen

Mari Katayama

Kurator:in

Felix Hoffmann

Im Mittelpunkt von Katayamas Praxis steht das tägliche Leben in ihrem eigenen Körper, den sie als lebende Skulptur, Schaufensterpuppe und Instrument zur Reflexion der Gesellschaft nutzt. Die Kombination aus handgenähten Stücken, skulpturalen Objekten und Fotografie fordert Betrachter:innen auf, den Körper und seine komplexe Beziehung zur umgebenden Umwelt und Gesellschaft zu hinterfragen.

»Wie viel davon bist du und wie viel nicht? Wem gehören ich und du, und wo sind wir?«

— Mari Katayama

Kunstler:innen

Mari Katayama

Kurator:in

Felix Hoffmann

Im Mittelpunkt von Katayamas Praxis steht das tägliche Leben in ihrem eigenen Körper, den sie als lebende Skulptur, Schaufensterpuppe und Instrument zur Reflexion der Gesellschaft nutzt. Die Kombination aus handgenähten Stücken, skulpturalen Objekten und Fotografie fordert Betrachter:innen auf, den Körper und seine komplexe Beziehung zur umgebenden Umwelt und Gesellschaft zu hinterfragen.

»Wie viel davon bist du und wie viel nicht? Wem gehören ich und du, und wo sind wir?«

— Mari Katayama

Nach der Amputation ihrer Unterschenkel aufgrund einer Schienbein-Hemimelie im Alter von neun Jahren verbarg Katayama ihre körperliche Beeinträchtigung, um sich der Norm anzupassen und wie "alle anderen" zu sein. Erst im Alter von sechzehn Jahren begann sie bewusst ihr kreatives Schaffen und sah sich selbst als Künstlerin. Seitdem nutzt Katayama ihren Körper, der sich ständig in seiner Form, Größe und gesellschaftlichen Rolle wandelt, als kreatives Mittel, um mit der Gesellschaft in Kontakt zu treten, sie zu reflektieren und Verbindungen aufzubauen. Zugleich erforscht sie ihre eigene Neugierde bezüglich der gemeinschaftlichen Obsession und Sehnsucht nach (künstlich erzeugter) Schönheit.

Katayamas künstlerische Entwicklung hat sich von der Selbstdarstellung in ihrem eigenen Zimmer hin zu Ausflügen ins Freie, um die vielfältigen Körper anderer einzufangen und sie um Hilfe zu bitten. Diese Erfahrungen haben nicht nur ihren künstlerischen Ansatz erweitert, sondern auch Katayama dazu gebracht, die Schwierigkeiten und die Kraft des "Zusammenlebens" zu verstehen. Sie erkannte auch, dass sie nicht behaupten kann, ihr Körper gehöre ihr allein, sondern dass seine Vitalität nur durch zahlreiche Menschen und Unterstützungsmechanismen möglich ist, z. B. durch Orthopädietechniker, die ihren Körper besser kennen als sie selbst, dem Behindertenfürsorgesystem sowie ihrer Familie und Freunden.

Obwohl Katayamas Arbeit persönliche Angelegenheiten als Ausgangspunkt nimmt, sind diese persönlichen Angelegenheiten nicht ihr Thema. Der Kern der Fragen und Perspektiven, die sich aus ihren Arbeiten und ihrem Wirken ergeben, ist stets auf die Gesellschaft gerichtet. Katayama erklärt: „Ich bin mir nicht bewusst, dass die Person auf den Selbstporträts ich bin. Es gibt etwas in mir, das dasselbe ist wie du. Ich bin du."

Katayamas Bilder und Objekte laden die Betrachter*innen ein, sich mit grundlegenden Fragen zum Körper und den komplexen Themen rund um ihn, wie voreingenommene Blicke, gesellschaftliche Kategorisierungen und normative Vorstellungen auseinanderzusetzen. So wie Katayama jeden einzelnen Stich bei der Herstellung ihrer Objekte spürt, spiegelt und verdeutlicht die Erfahrung ihrer Arbeit Haltungen von Menschen und deren gesellschaftliche Rolle.

Mari Katayama (*1987) lebt in Gunma (JPN). Neben ihrer künstlerisch-kreativen Tätigkeit arbeitet sie als Fashion Model, Sängerin und Keynote Speaker. Katayamas Arbeiten wurde mit zahlreichen Kunstpreisen ausgezeichnet; sie waren in den letzten 15 Jahren in rund 50 internationalen Einzel- und Gruppenpräsentationen zu sehen. Nach zuletzt großen Ausstellungen 2019 auf der 58. Biennale in Venedig und 2021 im Maison Européenne de la Photographie, Paris, zeigt diese erste Ausstellung in Wien rund 30 Fotografien und Installationen.

http://marikatayama.com

Mari Katayama, bystander #023, 2016 © Mari Katayama
Mari Katayama, bystander #014, 2016 © Mari Katayama
Exhibition View, Mari Katayama. Mine and Yours, FOTO ARSENAL WIEN, 2023 © Michael Seirer Photography
Exhibition View, Mari Katayama. Mine and Yours, FOTO ARSENAL WIEN, 2023 © Michael Seirer Photography
Exhibition View, Mari Katayama. Mine and Yours, FOTO ARSENAL WIEN, 2023 © Michael Seirer Photography

Bilder für alle — Eröffnung Frühjahr 2025 —